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Slotracing: Revoslot F40 Große Wartung und Überprüfung des Setup


Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe meines Blog.

In dieser Ausgabe geht es um eine große Wartung und Reparatur meines F40 der Marke Revoslot. Anfang Januar 2023 bin ich als Gastfahrer bei den Slot Kojoten in Lehrte zu den Revoslotrennen gestartet und versuche die Saison 2023 mit zu fahren.

In dieser Gegend hat die Strecke durch ihren Verlauf ein Alleinstellungsmerkmal bei den Holzbahnen. Durch ihre engen Kurven beansprucht sie Fahrer und Fahrzeug gleichermaßen.

So muss nach mehreren Renneinsätzen neben dem Chassis einiges an der Karosserie gerichtet werden.

Den vorderen Teil hat es dabei am schlimmsten erwischt. Hier sind zwei Bruchstellen aufgetreten, deren notdürftige Reparatur hielt nicht lange.



Nachdem die Karosserie vom Chassis getrennt ist, reinige ich die Karo mit Pinsel und ggf. etwas Druckluft.

In meinem Setup fahre ich gerne mit größeren Wackel, dazu Schraube ich die 4 Karosserieschrauben nicht vollständig ein. Das kontrolliere ich gleich beim abnehmen der Karo.

Diese werden mit leichtfesten Loctite eingeklebt. Dadurch lassen diese sich auch später noch verdrehen, aber halten im Spielbetrieb ihre Position. Zu Anfang nutzte ich Klebeband um die Schrauben zusätzlich zu sichern, doch das behindert den Wackel im Fahrbetrieb. So verzichte ich mittlerweile darauf.




Wie auf dem Bild zu sehen, sind auf der Motorhaube/ bzw. die Radkästen eingerissen.

Machen wir uns an die Reparatur.


Zuerst werden beide Seiten von Innen angeschliffen.


Ich habe hier dünnes Lexan genommen, welches vom Scheibenbau eines anderen Projekts übrig ist. Als andere Variante eignet sich auch dünnes Polystyrol, das bekommt man in seinem Modellbauladen des Vertrauens oder auf den gängigen Plattformen im Internet. Der nächste Satz hört sich zwar eigenartig an, aber: Ein Blick in den Kunststoffmüll lohnt sich hier ebenfalls. Ab und an finden sich hier passende Materialien. Zum Beispiel Verpackungsreste von Slotcars oder ähnlichen. Von der Wurstverpackung würde ich allerdings abraten. :D


Nachdem die Reparaturstücke angefertigt wurden, können diese mit Kunststoffkleber auf die Risse geklebt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das ausgewählte Kunststoff nicht zu dick ist und das Rad bremst.

Außerdem zu erwähnen ist, das der Lack von außen angegriffen werden kann. Also darauf achten, dass kein Kleber durch den Riss läuft und im Zweifels den Riss von außen mit Kreppband abkleben.


Anschließen sieht das ganze so aus. Nun sollte der Riss nicht weiter reißen. Wir werden in 6 Monaten sehen...


Jetzt wurde der Lack von außen poliert und versiegelt. Dafür nutze ich die Finish Produkte vom großen T.

Anschließend, wenn auch etwas spät bringe ich die Decals auf die Karo. Diese verschönern das Fahrzeug noch zusätzlich.

Hätte der F40 eigentlich schon früher verdient gehabt.






Nun geht´s an das Chassis.



Als erstes werden die Raddurchmesser mit einem Messschieber gemessen und die Bodenfreiheit mit einer Richtplatte geprüft. Hier ist beides in Ordnung.

Sollte ein Unterschied zwischen der li. + re. Seite bestehen, würde ich beide Reifen auf eine Größe schleifen. Bodenfreiheit beachten!

Vor dem nächsten Rennen werden die hinteren Reifen nochmals angeschliffen, wenn diese im Training nicht das gewünschte Ergebnis liefern. Dazu sind die Grip Verhältnisse der Bahn stetig zu beachten. Diese ändert sich gerne von Tag zu Tag.

Wichtig zu erwähnen ist hier, auch wenn die Felgen außen Kanten besitzen, lohnt sich das verkleben der Reifen. Ich hatte es zu beginn vermehrt, dass diese sich von der Felge lösten und in das Getriebe gewandert sind.


Nachdem sichergestellt ist, das die Reifen gleich groß sind wird die Auflage der 4 Wackelhülsen geprüft. Je nach Verzug muss das Chassi dann zerlegt und gerichtet werden.


Nun wird der Motor ausgebaut. Hier nutze ich gleich die Gelegenheit Flachstecker an die Kabel zu krimpen. Dieses erleichtert in Zukunft das ein- und ausbauen des Motors.

Der Motor wird mit 3-6 Volt gespült. Dazu nutze ich Isopropanol gemischt mit destilierten Wasser. Das Mischungsverhältnis beträgt bei mir 50% / 50%.

Wie bei allem was hier geschrieben wird, erfolgt das nachmachen auf eigene Gefahr. Hier gilt aber besondere Vorsicht, das Gemisch kann sich entzünden! Wenn ihr das macht, passt auf euer Gesicht und Hände auf und schaltet den Motor nur unter Spannung wenn dieser vollständig in dem Gemisch eingetaucht ist. Bevor der Motor aus dem Gemisch gezogen wird, muss dieser abgeschaltet werden!

Jetzt lüftet der Motor mind. 36-42 Stunden ab. Bei vorherigen Betrieb besteht die Gefahr eines Motorschaden.

Die Motoren die hier eingesetzt werden, sind Bürstenmotoren. Die Kohlen (Bürsten) müssen nach einer Spülung komplett austrocknen und ablüften, denn sonst verbrennen diese auf dem Anker der Motorwelle. Der Motor ist dann unbrauchbar.

Genau so wichtig ist das Ölen der Motorwellen nach dem Spülen. Bevor der Motor in Betrieb genommen wird, müssen beide Lager geölt werden. Hier gibt es eine große Auswahl in den verschieden Slotcarshops. Auch hier gilt, weniger ist mehr. Bereits ein kleiner Tropfen Lageröl reicht hier zur Schmierung aus.

Kommt das Öl in den Motor zwischen Kohlen und Anker, kann dieser nachhaltig beschädigt werden.


Das Radlagerspiel wird als nächstes geprüft. Hier schauen wir, ob sich die Radlager in der Aufnahme mit drehen und diese ggf. verklebt werden müssen. Original sind diese nicht verklebt und sitzen recht stramm in der Aufnahme= dem Achsbock. Sollten diese recht locker sitzen, lohnt sich das verkleben. Hier nutze ich den Pattex Repair. Hat den Vorteil gegenüber Sekundenkleber, das dieser nicht so schnell in das Kugellager läuft und dies zerstört. Auch das herausnehmen gestaltet sich meist leichter als bei Sekundenkleber.

Bei Lagerverklebung sollte immer recht sparsam mit Kleber umgegangen werden. Vor dem verkleben immer die zu verklebene Stellen entfetten.

Das Radlagerspiel ist am F40 in Ordnung.


Ein leichtlaufendes Radlager ist das A und das O. So müssen diese nicht nur auf Spiel geprüft werden. Ein Haar im Lager brummt locker 1-2 Zehntel auf die Rundenzeit. Auch feiner Reifenabrieb hat den selben Effekt.


Um diese zu säubern nutze ich Feuerzeugbenzin. Achtung! Bei übermäßigen gebrauch des Benzin muss erneut das Radlagerspiel geprüft werden, ob sich die Lager im Sitz gelöst haben.

Das Benzin greift den Kleber an.

Auch auf dem Reifen hat Reinigungsmittel/ Benzin nichts zu suchen. Der Reifen kann dadurch sein Grip Verhältnis ändern.

Von Zeit zur Zeit nutze ich auch Druckluft, um die Lager zu säubern. Beides dann in Kombination. Empfehlenswert sind hier Stellringe zu benutzen.

Läuft eines übermäßig rau oder bremst, wird dieses erneuert.

Beim F40 mussten bereits nach 4 Renneinsätzen die beiden vorderen Radlager erneuert werde, da diese zeitweise blockierten. Das Reglement verbietet versiegelte Vorderreifen. Das bedeutet die Vorderreifen haben auch ein gewisses Gripniveau.

Blockiert eines der Vorderreifen fliegt das Fahrzeug unvorhergesehen ab, das blockierte Lager die Vorderachse bremst.

An der Hinterachse laufen weiterhin die werksseitigen Kugellager.





Zum Schluss werden die Schleifer erneuert. Dabei wird die Leichtgängigkeit des Leitkiel und der Zustand der Kabel geprüft. Beim Schleifer- Material sollte beachtet werden, dünnes auszuwählen. Leider haben viele Modelle von Revoslot das Problem, zu wenig Bodenfreiheit auf der Vorderachse zu haben. Verschleißt der Vorderreifen, sinkt diese noch weiter. Das Modell wird kipplig auf der Vorderachse.

Manches mal ist selbst durch das herausnehmen der Leitkielfeder nicht genug Platz. Gut eignen tun sich hier zu Beispiel Schleifer von NSR.


Bereits beim Erstaufbau habe ich die Steckhülsen gegen kleine Madenschrauben getauscht.

Das sichert das Leitkielkabel zusätzlich und der Schleifer sitzt sicher über die Renndistanz.

Dreht man diese gegen den Schleifer und nicht gegen das Kabel hat man hier eine sehr gute Verbindung.



Jetzt ist der F40 bereit für seinen nächsten Renneinsatz.


Das Nachmachen der hier beschrieben Handlungen erfolgt auf eigene Gefahr. Der Verfasser übernimmt keine Haftung bei Schäden, die durch das Nachmachen der verfassten Schritte erfolgt.


Vielen Dank für euer Interesse.

Macht euch eine gute Zeit!


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